Wiesbaden. Schon die Corona-Pandemie hat Hochschulen und insbesondere den Studierenden viel abverlangt, nun folgt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine eine weitere Belastung. Dabei arbeiten Landesregierung und Hochschulen gemeinsam an Lösungen mit dem Leitmotiv, den Präsenzbetrieb aufrecht zu erhalten. „Wir nutzen die Stärken unseres Hochschulsystems mit den eigenständigen und leider mittlerweile auch krisenerprobten Hochschulen. Als Land unterstützen wir die Hochschulen bei kurzfristigen Lösungen beim Umgang mit der Gasmangellage ebenso wie bei nachhaltigen Lösungen beim Umstieg auf Erneuerbare Energien und der Steigerung der Energieeffizienz. Außerdem nehmen wir die Studierenden mit ihren finanziellen und sozialen Sorgen sehr ernst“, erläuterte Wissenschaftsministerin Angela Dorn in einer Debatte des Hessischen Landtages.
Gute Ausgangssituation in Hessen
„Die angekündigten Energiepreisbremsen der Bundesregierung werden sich mildernd auf die aktuell düsteren Kostenprognosen auswirken. Die genaue Wirkung der Energiepreisbremse und der weiteren Bestandteile aus den Entlastungspaketen werden wir im Auge behalten, um auf dieser Grundlage über mögliche weitere Entlastungsmaßnahmen zu beraten“, so Ministerin Dorn weiter. „Die Ausgangssituation ist in Hessen zum Glück gut: Wir haben unsere Hochschulen mit dem Hessischen Hochschulpakt 2021-2025 finanziell deutlich gestärkt; die Grundfinanzierung wächst verlässlich um jährlich vier Prozent – Steigerungen, um die Hochschulen anderer Länder sie beneiden. Auch den Landes-Zuschuss für die Studierendenwerke haben wir seit 2014 um rund 50 Prozent erhöht – um insgesamt fünf Millionen Euro. Das Geld kommt Euro für Euro bei Studierenden an, sei es durch günstigere Mensa-Angebote oder psychosoziale Beratung.“
Wärmeorte für Studierende
„Klar ist auch: Die Maßnahmen zum Energiesparen und Umstellungen der Hochschulorganisation verlangen den Hochschulen aktuell einiges ab. Wir unterstützen, dass die hessischen Hochschulen dabei Wärmeorte für Studierende als Alternativen zum kalten Studierendenzimmer bieten wollen zum gemeinsamen und individuellen Arbeiten. Um zudem akut bei der Umstellung und Vorsorge der Hochschulorganisation für diese Krise zu unterstützen, stellen wir noch 2022 ein Sofortprogramm mit einer Million Euro zur Verfügung, um beispielsweise in Bibliotheken oder anderen ohnehin beheizten Gruppenräumen zusätzliche Lern- und Begegnungsorte für Studierende zu schaffen.“
Nicht nur kurzfristig handeln
„Bei vielen Studierenden wirken sich die Preissteigerungen, mit denen wir alle konfrontiert sind, besonders schnell aus, weil sie wenig Geld haben. Die Heizkostenzuschüsse für BaföG-Bezieher und Wohngeldempfänger sind wichtige Beiträge. Wir haben uns als Land Hessen angestrengt, dass die dringend benötigten Mittel schnell ausgezahlt werden, und gehören beim Tempo der Weitergabe bundesweit zur Spitzengruppe. Es ist richtig, dass außerdem nachgesteuert wurde und jetzt jede und jeder 200 Euro erhalten soll. Auch diese Mittel wollen wir zügig an die Studierenden weitergeben.“
„Wichtig ist aber auch, dass wir gerade nicht nur kurzfristig in der Krise handeln, sondern jetzt verstärkt daran arbeiten, uns besser für die Zukunft aufzustellen. Wir wollen es gemeinsam schaffen, dass unsere Hochschulen unabhängiger von fossilen Energien werden. Im kommenden Doppelhaushalt werden wir ein Sonderprogramm Photovoltaik auf den Weg bringen. Und zur Verbesserung der Energieeffizienz und Sanierung von Gebäude und Technik werden wir das bestehende COME-Hochschulprogramm um ein COMEplus-Programm ergänzen.“